So legen Sie sich eine Schreib-Routine zu

Eine Schreibroutine für berufliche Texte

Sie wollen also regelmäßig schreiben, nicht nur hin und wieder. Es geht vermutlich um berufliche Texte, z.B. für Ihre Webseite. Dafür brauchen Sie eine Schreibroutine. Das ist sinnvoll, leuchtet ein – aber warum blühen Sie bei dem Gedanken nicht auf? Vielleicht liegt es an ungeklärten Motiven?

Schreibroutine, Teil 1 - den Boden bereiten

Bevor Sie sich eine Routine zulegen, ist es sinnig zu überlegen, warum Sie überhaupt regelmäßig berufliche Texte schreiben und veröffentlichen möchten. Was ist Ihre Antwort?

  • Sie möchten ihr Profil schärfen,
  • oder sich als Expert*in präsentieren.
  • Sie möchten den Umsatz steigern,
  • Feedback von Ihren Kund*innen einholen

Das sind lauter gute Gründe für Webtexte. Und wenn Sie noch tiefer graben, finden Sie vielleicht auch das Motiv, das Sie täglich an den Schreibtisch ziehen kann: Schreiben ist wie eine Unterhaltung mit Ihren liebsten Kunden. Beim Schreiben können Sie sich gewissermaßen neben (Rat)Suchende setzen und sie mit Ihren Produkten und Dienstleistungen unterstützen.

Bestenfalls wissen Sie, wer Ihre Leser*innen sind und warum Sie regelmäßig für sie schreiben. Als nächstes planen Sie im Detail: Welche Sorte Text wollen Sie verfassen? z.B.

  • Webseitentext
  • Saisonal passende Blogbeiträge
  • Texte über Produkte / Dienstleistungen, die neu oder erklärungsbedürftig sind
  • Texte über Produkte / Dienstleistungen, die Ihre Spezialität sind
  • Interviews mit Expert*innen aus Ihrem Bereich

Schreibroutine, Teil 2 - sähen

Wie können Sie eine Routine kreieren, die zu Ihrem Berufsalltag passt?

  • Reservieren Sie zum Beispiel jeden Tag eine halbe Stunde für Ihr Schreiben, immer von 9 Uhr bis 9:30 Uhr. – Wird nicht klappen? Dann …
  • Legen Sie einen Tag in der Woche fest, an dem Sie verlässlich den Rücken frei haben, etwa jeden Mittwoch von 16 – 17 Uhr,
  • oder wenn Ihre Arbeitszeit nichts anderes zulässt, legen Sie einen Vormittag im Monat verbindlich fest, um an einem Projekt zu arbeiten.

Tragen Sie jetzt Ihre Schreib-Zeit im Kalender ein, wenn es ein online-Kalender ist, auch mit Reminder.

Für umfangreiche Projekte: Machen Sie sich einen Plan, der es Ihnen ermöglicht, den nächsten Schritt zu kennen. Das könnte ein Redaktionsplan sein, in dem Sie verschiedene Spalten befüllen:

  • Thema – was ist aktuell oder dauerhaft wichtig für Sie und Ihre Kund*innen?
  • Nutzung – Social Media, Webseite, Blog-Beitrag, …
  • Anbindung – interne Verlinkung, Links zu anderen Seiten, …
  • Produktionsinfo – verwendete Bücher, Fotos, …
  • Ziele – Profil schärfen, shares & likes, Kund*innen-Feedback, …
  • Deadline – bis wann Sie veröffentlicht haben wollen
  • Status – Recherche, in Arbeit, fertig

Mit so einem Plan umschiffen Sie leichter Hindernisse, die Sie vom Schreiben abhalten – seien es kurzfristige Bedürfnisse, wie YouTube-Videos gucken oder akute Probleme, die Sie als ‚Feuerwehr‘ löschen müssen.

Hängen Sie den Redaktionsplan an die Wand, damit Sie ihn vor sich haben, wenn es losgeht.

Schreibroutine, Teil 3 – Ernte

Bestenfalls wissen Sie jetzt genau, warum Sie regelmäßig schreiben, an wen, mit welchem Ziel und welcher Textsorte. Sie haben eine Routine geplant und in den Kalender eingetragen. Schreiben Sie!

Dann haben Sie es geschafft. Sie haben einen Text fertiggestellt. Glückwunsch! Stellen Sie ihn online, bebildern sie ihn und freuen Sie sich am Ergebnis. Vielleicht ernten Sie auch positive Kommentare und Anfragen, aber entscheidend ist heute, dass Sie drangeblieben sind – oder, um es mit Colum McCann zu sagen:

Ein Autor ist keiner, der zwanghaft über das Schreiben nachdenkt oder redet, es plant, seziert oder ihm gar huldigt; ein Autor ist einer, der seinen Hintern auf den Stuhl pflanzt, selbst wenn es das Letzte ist, wonach ihm der Sinn steht.“ (aus Briefe an junge Autoren, S. 31)

Und wenn Ihre persönliche Schreibroutine Ihnen dabei hilft: umso besser!